Alle Jahre wieder

Gottesdienst mit Abendmahl am 25.12.23, 9.30 in der Stadtkirche
Musik. Gestaltung: Bläser-Quartett und Nina Wirz, Orgel  
Pfr. Frank Naumann

 

Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.

Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.

Steht auch mir zur Seite
still und unerkannt,
daß es treu mich leite
an der lieben Hand.

Sagt den Menschen allen,
dass ein Vater ist,
dem sie wohlgefallen,
der sie nicht vergisst.

 

Schriftlesung - Hört vom…

Propheten (Jes):
Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht; für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf.
Denn ein Kind ist geboren, der künftige König ist uns ge-schenkt! Und das sind die Ehrennamen, die ihm gegeben werden: Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.
Seine Macht wird weit reichen, und dauerhafter Frieden wird einkehren. Der HERR, der Herrscher der Welt, hat es so be-schlossen und wird es tun.

Engel (Lk):
Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen… Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden.

Stern (Mt):
Und der Stern, den sie schon bei seinem Aufgehen beobach-tet hatten, ging ihnen voraus. Genau über der Stelle, wo das Kind war, blieb er stehen.
Als sie den Stern sahen, kam eine große Freude über sie.
Sie gingen in das Haus und fanden das Kind mit seiner Mut-ter Maria. Da warfen sie sich vor ihm zu Boden und ehrten es als König. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mit-gebracht hatten, und legten sie vor ihm nieder: Gold, Weih-rauch und Myrrhe.

 

Predigt

«Alle Jahre wieder» wie oft habe ich das in den letzten Wochen gehört!
Liebe Gemeinde
«Alle Jahre wieder»
Da ist die Mutter einer grossen Familie, die nicht weiss, wie sie alle Termine und Wünsche …
Der Handwerker, der nicht alle Erwartungen und Aufträge bewältigen kann.
Die Angestellte in Admin, die sich über das neue System nervt.
Da ist der Musiker, der von einer Musikschule zur nächsten Weihnachtsfeier eilt und…
Ruhig und besinnlich war es bei keinem von denen.
«Alle Jahre wieder» - vielleicht habt ihr das auch gesagt oder gedacht– und meistens ist es ja mit so einem Unterton:
es könnte ja auch mal anders sein.

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Melodie
es kommt in dieser Zeit oft viel auf uns zu – wie bei vgl. Bsp… - wo hat zwischen all dem das Christuskind über-haupt noch Platz?
Bei all dem, was bei vielen bis gestern noch zu erledigen war!?/
Oder bei dem, was manche in dieser Zeit fürchten? Dass es z.B. wie alle Jahre nicht gut kommt mit der Familienweih-nacht – aus welchen Gründen auch immer.
Alle Jahre wieder kommt das Christuskind!
es kommt gegen die Furcht, wegen der Sorgen oder was immer es ist. Und es kommt da hin, wo wir Menschen sind.
Es kommt dem entgegen, was unsicher macht. Drum sagen die Engel seit der allerersten Weihnacht: “Fürchte dich nicht – Gott sieht, was dich beschäftigt” auch wenn du noch nicht weisst, wie das alles wird. Du kannst gewiss sein, ein Weg tut sich auf. => Gott begleitet dich // auch dann, wenn du noch nicht genau siehst, wie der nächste Schritt sein wird.

Das Lied geht weiter mit:
Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.
Um das geht es an Weihnacht! Seit dem Wunder im Stall von Bethlehem sind wir nicht mehr allein unterwegs. Der Segen findet uns, so wie er die Könige gefunden hat und sie dank dem Stern zur Krippe finden. Mit Hoffnung finden sie trotz Umwegen zum Ziel.
«Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut!»
Wenn das Ungewisse oder das Ziellose nicht mehr zuvor-derst ist. Nicht mehr einengt, dann wird’s wieder leicht ums Herz. Da entsteht wieder Raum für Hoffnung. Für neues Vertrauen. Damit lässt sich der nächste Schritt wagen. Zur Hoffnung gesellt sich manchmal sogar schon Freude. (Aus-ser bei den Perfektionisten: weil die leider am ersten Schritt kaum Freude haben, sondern erst am Ende des Weges, wenn überhaupt.)
Mit Hoffnung sieht man anders auf das, was kommt (was uns erwartet). Mit Hoffnung wird die Gegenwart er-träg-lich (im wahrsten Sinne des Worts: trag – bar) – ohne dass alles gleich rosarot würde (das war es auch an der ersten Weihnacht nicht).
=> mit dem Segen geht es anders weiter. Er zeigt sich durch Hoffnung und was aus ihr entsteht.
Für die einen wird vielleicht schon das Familien-Fest zum Test, ob da mit neuem Vertrauen etwas Neues möglich wer-den kann oder ob es leider doch wie alle-Jahre-wieder wird.

Wie um das zu betonen heisst es in der 3. Stro.:
Steht auch mir zur Seite still und unerkannt,
daß es treu mich leite an der lieben Hand.
Da weiss einer, dass es beim ersten Mal nicht immer klappt. An Weihnachten und auch sonst das Jahr über. Da weiss einer, dass nach dem alle Jahre wieder der Alltag kommt. Die Lichterkette, die Krippe, die Sterne sind weggeräumt. Auch wenn Freude und neue Hoffnung Einzug gehalten ha-ben, kommt mit dem neuen Jahr der Alltag zurück. // Doch halt: seit Weihnacht ist etwas anders geworden: still und unerkannt steht mir Christus zur Seite. Das macht den Unterschied. Das ist das Hoffnungszeichen, das von der Krippe her leuchtet. Auch wenn uns gerade kein Engel sicht-bar erleuchtet.
Treu an der lieben Hand, auch in den Momenten, wo man vielleicht schon heute weiss, dass man sich neu sorgen wird. Oder die Aufgaben auf sich zukommen sehen, für die es noch keine Lösung gibt. (vgl. «So nimm denn meine Hände)
Damit wir im Januar nicht ins Bangen oder Sorgen zurück-fallen müssen. Dort, wo wir im Leben gerade stehen, heisst es in der 4. Str.

Sagt den Menschen allen, dass ein Vater ist,
dem sie wohlgefallen, der sie nicht vergisst.
Das gilt allen – das gilt auch dir und mir!
Von dem hatten schon die Propheten gewusst. Der göttliche Vater vergisst uns nicht. Er schickt den Retter. Den wir heu-te feiern! Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst – das sind seine Namen.
Gerade den Friede-Fürst brauchen wir mehr denn je! In der grossen Welt und im kleinen Alltag. Da beginnt der Friede. Er beginnt bei mir/dir selbst. Dafür ist das göttl. Kind in einer Krippe auf die Welt gekommen. Da liegt das himml. Geschenk, da wir dem Vater wohlgefallen, da er uns nicht vergisst.
Bei uns im Kleinen, da fängt der Frieden an oder eben nicht. Wie wir hier in Burgdorf miteinander umgehen oder eben nicht. – in unserem Alltag wie bei den Bsp. oben. (vgl.)
Von dem lebt auch der Alltag in der Region rund um Beth-lehem. Menschen dort warten schon viel zu lange auf einen Frieden, der diesen Namen auch verdient:
Hoffnungszeichen: Bsp. Palästinenser und Israeli in Schulen!
Trotz allem Frieden zu wagen: Von solchen Versuchen lebt die Welt. Im Kleinen wie im Grossen.
Den Frieden können wir suchen. Dieser Friede ist uns ge-schenkt! Dafür steht Weihnachten - «Alle Jahre wieder»
AMEN

 

Gebet

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:
um Mut und Entschlossenheit.
Stärke uns und alle, die Schritte aufeinander zugehen,
die sich hier vor Ort und auf der Welt einzusetzen,
dass wir versöhnt zusammenleben können.

Um deinen Segen bitten wir, Gott:
Lass dein Versprechen wahr werden,
lass uns mit mehr Hoffnung leben.
Befreie von dem, was immer wieder im Alten festhält.
Stärke uns mit deinem Hoffnungszeichen - mit Brot und Kelch.

In der Stille des Weihanchtsmorgens beten wir für die,
die uns nah am Herzen sind.
Und wir schliessen in die Bitten die Kranken und Trauerden mit ein / die Verfolgten und Leidtragenden. Die Frohen und Bewahrten, Einsamen und Geborgenen, …

Unser-Vater – Gebet

Segen