Ostersonntags-Gottesdienste 2024

Frohe Ostern!

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12 (Taufspruch Timo)

Gebet

Du Gott von Auferstehung: Ostern lässt Hoffnung blühen!
Wir danken dir, dass du uns auf dem Weg mit deinem Licht begleitest, dass Leiden und Karfreitag nicht das Letzte ge-blieben sind.
Mit Ostern hast du neues Leben geschenkt, zuerst Christus - und mit ihm uns allen.
dass wir aus dem Tod zum Leben kommen,
vom Dunkel zum Licht.
Sende dein Licht: Gerade auch dort, wo Wege noch schwer und dunkel sind und Furcht ist. Mach die Welt hell!
Gib Frieden. Begleite uns weiter mit deinem Frieden in den Herzen und in der Welt:
Wir danken dir - für Jesus Christus - das Licht der Welt.
Amen

Schriftlesung, Matthäus 28

1 Nach dem Sabbat aber, beim Anbruch des ersten Wochen-tages, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
2 Und siehe da: Es gab ein starkes Erdbeben, denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, kam und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Erscheinung war wie ein Blitz und sein Gewand weiss wie Schnee. 4 Die Wächter zitter-ten vor Angst und erstarrten.
5 Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Denn ich weiss, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. 6 Er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er gesagt hat. Kommt, seht die Stelle, wo er gelegen hat.
7 Und macht euch eilends auf den Weg und sagt seinen Jün-gern, dass er von den Toten auferweckt worden ist; und jetzt geht er euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt.
8 Und sie gingen eilends weg vom Grab voller Furcht und mit grosser Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu be-richten.
9 Und siehe da: Jesus kam ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüsst! Sie gingen auf ihn zu, umfassten seine Füsse und warfen sich vor ihm nieder. 10 Da sagt Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht!
Geht und sagt meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen, dort werden sie mich sehen.

Predigt

Voll Furcht und großer Freude
so rannten die beiden Marias weg. Das war zu viel aufs Mal. Die beiden waren gekommen, um nach dem Grab zu sehen. Was ist ihnen auf dem Weg zum Grab wohl durch den Kopf, v.a. aber durch Herz gegangen!?
•    Gewiss…Trauer um den Tod des Meister / Statt Licht erleben sie neues Dunkel.
•    Da war Enttäuschung – der neue Weg voll Hoffnung geht nicht weiter.
•    Und All die Fragen: all das Nicht-verstehen-können – wie konnte das nur geschehen – der Friedensfürst - gekreuzigt!
Was immer da alles war. Was immer sie beschäftig hat, da war auch ein kleiner Rest Mut. Die beiden nehmen ihren Mut zusammen, die beiden Frauen wagen sich zum bewach-ten Grab eines Verurteilten. Doch was wollen sie dort? Was haben sie wohl erwartet?
Was erwarten wir von Ostern?

Voll Furcht und großer Freude
so rannten die beiden vom Grab weg. Sie konnten, sie durf-ten nicht schweigen. Auch wenn Furcht und Angst noch da waren, diese Freude lässt sich nicht für sich behalten! Was sie bis im Innersten berührt. Auch wenn sie es noch gar nicht «kopfen» können. Das kann nicht drinnen bleiben, das will raus, die Freude will geteilt sein. So wie das Licht der Hoff-nung, für das die neue Osterkerze steht. An dem wir die Taufkerzen entzündet haben.  Dieses Licht begleitet uns, so wie es in Timos Taufspruch heisst. Dann, wenn es hell ist. Und erst recht, wenn dunkle Wegabschnitte auf uns warten. Dann, wenn uns nicht nur Freude erfüllt. Dann mag es leuch-ten. Kräftig leuchten. Den Weg erhellen. Daran erinnert uns das Licht der Osterkerze in jedem GD. Daran erinnert Timos Taufspruch.

Da ist Licht im Dunkel, Drum: Ihr braucht keine Angst zu haben! Ich weiß, sagt der Engel: ihr sucht Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden. Und Christus selbst wieder-holt und verstärkt: Habt keine Angst – Fürchtet euch nicht!
Was immer Ostern für euch heisst – Das dürfen wir erwar-ten: Ostern macht etwas mit unserer Angst. Klar, gibt es immer wieder Grund, sich zu fürchten, im Kleinen wie im Grossen, im Persönlichen wie in dem, was uns aus nah und fern entgegenkommt.
Ostern macht etwas mit der Furcht. Ihr habt’s gehört:
voll Furcht und großer Freude! - so rannten die beiden vom Grab weg. Noch ist die Angst nicht einfach fort, schön wär’s. So gerne wir das hätten – doch so einfach geht’s ja meistens nicht. Doch die Furcht ist jetzt nicht mehr allein. Freude beginnt zu wachsen: grosse Freude sogar! Das feiern wir heute!
Die Freude der Auferstehung lässt uns selbst aufstehen. All dem zum Trotz, was uns noch im Vergangenen festhalten will. All dem entgegen, was uns bange macht und ans Alte festbinden will. Überall dort, wo wir uns noch nicht trauen zu leben. Überall dort, wo wir mit Gott einen Schritt in die Freiheit wagen können.
Damit knüpft die Osterbotschaft an all die Hoffnungs-Geschichten an, die unsere Bibel prägen: Im Kleinen wie im Grossen. Da ist die Befreiung aus der Sklaverei in Aegyp-ten. Als Mose sein Volk aus der Knechtschaft führt. Da ist neue persönliche Freiheit im Leben von einzelnen wie es bspw. Maria aus Magdala erfahren hat. Oder wie der reiche Zachäus sein Leben Dank Jesus verändern kann.
Im Grossen wie im Kleinen: Befreit aus alten Bindungen. Gott sei Dank!

Wenn das kein Grund zur Freude ist! Auch wenn man es manchmal noch nicht glauben kann: Oder sich gar nicht dazu wagt wie Jünger Jesu, die sich versteckt halten und sich nicht ans Grab wagen. Bei ihnen brauchte die Osterbotschaft et-was länger…
Ich hoffe und bete, dass die Osterfreude uns immer wie mehr erfüllt. Uns verwandelt. Im Kleinen wie im Grossen: bspw. Wenn wir als Familien mit Kindern unterwegs. Oder jetzt, wenn sich die Jugendlichen auf die Konfirmation vor-bereiten. Oder wenn wir als Kirchgemeinde neue Schritte wagen. Oder wenn das Licht von Ostern endlich in die dunk-len Konflikte und Kriege zündet. Und Spuren von Frieden aufleuchten.
Dank Ostern ist da Licht für den nächsten Schritt. Es ist Zeichen von Leben und Hoffnung.
Das feiern wir heute!

Hoffnungsgedicht von Cornelia Grzywa:
Es war aus und vorbei
als wir die Hoffnung begruben
ahnten wir nicht
das Samenkorn
jetzt geht es uns auf
wächst ins Leben voraus
wer’s glaubt
grünt ewig


Gott sei Dank, es ist nicht aus und vorbei!
Der Same geht auf. Dank Ostern lässt sich Hoffnung nicht mehr begraben. Das Leben grünt. Amen

Segen

Der Barmherzige segne dich und behüte dich. …
Der Gütige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Ewige hebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden.