«Genug ist eine Entscheidung, keine Menge.»

Gottesdienste zum Beginn der Fastenzeit am 18.2.24, Pfr. F. Naumann
9.30 in der Stadtkirche mit Organistin: N. Wirz und dem Ref. Kirchenchor, Leitung S. Rohrbach
der Fastenkalender ist online auf diesem Link

 

Gebet

Intro: Wir haben Grund zum Loben: nicht immer, aber doch mängisch.
Andere Male hätten wir Grund zu loben, aber…. es fällt uns nicht leicht, weil der ABER-Geist uns halt doch wieder ein Haar in Suppe des Lebens finden lässt.
Die Lieder mit dem Chor öffnen für ein Lob – trotz allem. Lob verändert mich. Gibt Vertrauen. Macht Danken möglich. Loben stärkt Hoffnung.
Für mich selbst, den Nächsten, die Welt.

Du Gott der Welt.
nimm unser Lob, mach die Hoffnung daran fest. /
bring neue Hoffnung in die Welt – und nimm uns dafür in Anspruch:
Lass uns Hoffnung weiterschenken, wo sie fehlt
Schmerz mit-fühlen, auch den, den nicht wir erleiden.
Not lindern, die nicht uns quält.
Hunger stillen, der nicht uns trifft.

Lass uns Unrecht beim Namen nennen, auch das, das nicht uns widerfährt.
Lasten mittragen, die nicht auf unsere Schultern drücken.
Wege ebnen, deren Steine nicht uns zu Fall bringen.
Wunden verbinden, die nicht uns schmerzen.
Krieg verweigern, der nicht unsere Heimat trifft.
Freiheit schützen, die nicht uns genommen wird.

Barmherziger: bring Hoffnung in die Welt – und nimm uns dafür in Anspruch: füll unsere Hände, um
für den Nächsten einzustehen, für den in der Nähe oder
für die am anderen Ende der Welt.
denen gilt unser Gebet,
mit ihnen wollen wir Glauben teilen,
Vertrauen stärken, Zukunft bauen. AMEN
(Nach: Vera Krause/Eva-Maria Rüdiger)

 

Schriftlesung Lukas 12,15-21

 

Predigt

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht! (Zytelied)
In seinem Licht sieht manches anders aus, und da frage ich mich schon: Hat er es nicht gesehen? Der im Gleichnis!?
Was veranlasst ihn dazu,…
Pos.: Er will seinen Erfolg bewahren, sich regen bringt Segen.
Doch das Beispiel will auf etwas anders hinaus. Der im Gleichnis sieht nur sich selbst, erkennt nicht, dass er Teil eines grösseren Ganzen ist. Obwohl seine Hände mehr als voll sind, sind sie in Wahrheit doch leer. Obwohl seiner Hände Werk gesegnet war, verrinnt der Segen zwischen seinen Fingern.
Der hatte nicht die Welt im Blick, nur sich selbst / will nur seine eigene Welt verändern / optimieren.
Du Narr – sagt Christus im Gleichnis! Du Narr!
Diese Geschichte kenne ich – bei dem sehe ich es – dass sein Verhalten töricht, dumm, selbstgefällig ist - aber wie ist das bei mir selbst!?
Was übersehe ich – wo bin ich ein Narr!?

Und da kommt mir aus dem Briefkasten der Fastenkalender entgegen – schon das Titelbild antwortet ungefragt auf diesen Narr [ Hände].
Und wenn ich anfange zu blättern, lese ich:
«Genug ist eine Entscheidung, keine Menge.» Du hast Mehr als genug! Hätte der im Gleichnis etwas mit diesem Spruch anfangen können – oder die Brüder, die sich um das Erbe streiten?

Füll leere Hände: Die Agenda gibt Beispiel
Mutmach-Beispiele. Aufsteller! Mit ref. in alle Haushalte!
Am Aschermittwoch ging’s los! Dann beginnt jedes Jahr die Passion- / Fastenzeit / und die ökum. Kampagne ist schon lange Teil dieser Zeit. Auch dieses Jahr gibt es in der Agenda manches zu entdecken:

Jede Woche wechseln sich ab:
Klima-Tat – einfach und konkret
Rezept – wie lecker eine Suppe sein kann
Fastentipp – bewussten und freiwilligen Verzicht
Spendenprojekt – konkrete Bsp für gesegnete Hände
Gedanke / Weisheit

vier Beispiele möchte ich herauspicken, um euch gluschtig zu machen:
Nächsten Samstag: Sa. 24.2. Senfsuppe mit Kartoffeln
Wie das wohl schmeckt?
In der Suppe kommt die Welt zus. Senf aus China / Kartoffeln aus Lateinamerika, zus. In einem Schw. Kochtopf –
Und gab es nicht ein Gleichnis, wo Jesus vom Wachstum erzählt – wie aus dem kleinen Senfkorn wird eine grosse Pflanze – ein Hoffnungszeichen – und der Suppentopf erinnert daran und macht uns satt.
Da ist diese Weisheit von Alison Faulkner: Vorgestern
Fr. 16.2.: «Genug ist eine Entscheidung, keine Menge.»
das finde ich spannend! Genug sei eine Entscheidung.
Vom Genug höre ich in Gesprächen immer wieder: da sind genug schlechte Nachrichten, genug verfahrene Situationen, genug ermüdender Leerlauf, genug Stress. Genug beschäftigt viele im Alltag. macht Mühe. lässt Hoffnungen schwinden.
Klar: Man könnte einfach das Radio / TV abschalten, oder wie der Vogel Strauss den Kopf vergraben oder wie der Narr im Gleichnis einfach so weitermachen, wie man es immer gemacht hat.
Doch die Frage bleibt: Wann ist «Genug» genug?
Oder: Wann wird weniger mehr?
Es ist und bleibt eine Entscheidung – Meine – Deine!

Passend dazu kommt am So. 3.3. ein Gedanke: eine Hand streichelt das Fell eines Tieres: «Ich könnte…Weshalb soll ich mit gutem Beispiel vorangehen?»
[Lesen, dann fragen] Was meint ihr? Weshalb können wir mit gutem Beispiel vorangehen? – Eine Entscheidung treffen und leere Hände füllen. Wie z.B. im

Do. 21.3. Projekt Senegal: Gemeinschaft u. Solidarität.
Dort lesen wir von Frauen, die zus.stehen und das Dorfleben am Laufen halten. Bspw. haben sie eine gemeinsame Kasse für Notzeiten. Aus der dann leere Hände gefüllt werden. mit einer ersten Kalebasse hat es angefangen. Daraus hat sich eine Genossenschaft entwickelt, in der sich heute über 50’000 Familien gegenseitig absichern! Was für ein Hoffnungszeichen. Wieder so ein kleines Samenkorn, das gross geworden ist.

Ich hoffe, die Bsp. haben euch gluschtig gemacht, durch den Fastenkalender zu blättern.
Für Kopf und Bauch, für Herz und Hand ist da was drin.
Ein Begleiter durch die nächsten Woche Richtung Ostern.
Vielleicht liegt der Fastenkalender bei euch schon bereit. Vielleicht ist er schon im Altpapier. Neu kann man ihn auch digital nutzen…

«Genug ist eine Entscheidung, keine Menge.»
Oder: mit anderen Worten:
Was keiner wagt, das könnt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
Wo alle loben, habt Bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.
Und: Wo Hoffnung fehlt, da singt!

 

Gebet

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
(franziskanisches Gebet, RG 800)

Stille

Unser-Vater – Gebet

 

Segen

Was keiner wagt, das könnt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
Wo alle loben, habt Bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.

Dazu segne uns …